Was ist Longlife-Öl und Longlife-Service?

dripping oil

Der sogenannte Longlife-Service verbreitet sich bei Autos immer mehr. Bei Autos mit Longlife-Service kommt außerdem auch ein spezielles Longlife-Öl zum Einsatz. Was das Ganze genau ist, und ob es dir etwas bringt, erfährst du in diesem Artikel.

Was bedeutet Longlife-Service?

Es gibt für jedes Auto mehr oder weniger vorgeschriebene Wartungsintervalle. Diese solltest du bei Neuwagen auch in jedem Fall einhalten, wenn du nicht auf die Gewährleistung verzichten möchtest.

Bei Autos ohne Longlife-Service werden diese Intervalle in der Regel anhand einer festgelegten Strecke, welche du seit der letzten Inspektion gefahren bist, oder auch einem bestimmten Zeitraum festgelegt.

Allerdings lässt sich nicht im Vorfeld eindeutig festlegen, wann genau ein Ölwechsel tatsächlich fällig ist. So kann es zum Beispiel sein, dass du ihn dir vielleicht noch eine Weile hättest sparen können, weil du nur wenig gefahren bist, und der Motor und das Öl deshalb kaum belastet wurden. Und ebenso ist es möglich, dass du vielleicht besser schon etwas früher einen Ölwechsel hättest machen sollen.

Bei einem Fahrzeug, dessen Motor diese Technik nutzt, messen und sammeln Sensoren verschiedene Parameter. So werden unter anderem der Bremsenverschleiß, die Geschwindigkeit und auch der Ölstand automatisch protokolliert. Anhand dieser Daten ermittelt dein Auto dann, wann es Zeit für die nächste Inspektion und den nächsten Ölwechsel ist, und zeigt dir dies dann natürlich auch an.

Was ist Longlife-Öl?

Ein Fahrzeug mit Longlife-Service benötigt ein spezielles Longlife-Öl. Bei diesem Öl handelt es sich immer um ein synthetisches Leichtlauf-Öl. Die SAE-Viskositätsklassen liegen hier häufig bei 0W-30 oder auch 0W-40. Eine Niedrigtemperatur-Viskosität über 5W gibt es in der Regel nicht. Wenn du ein Auto mit Longlife-Funktion fährst, und diese Option auch nutzt, muss in jedem Fall auch Longlife-Öl verwendet werden.

Was bringt es?

Der wesentliche Vorteil des Longlife-Service liegt natürlich ganz klar darin, dass das Auto die Wartungsintervalle genau so anpasst, wie es aufgrund der Belastung des Motors auch notwendig ist. Du lässt also keinen Ölwechsel machen, nur weil es in deinem Terminkalender steht, sondern weil das Motoröl eben nicht mehr gut ist.

Der Longlife-Service macht auch große Kilometerzahlen zwischen zwei Ölwechseln möglich. Teilweise sind hier bis zu 30.000 Kilometer bei Benzin betriebenen Fahrzeugen möglich. Bei Diesel-Fahrzeugen sind sogar bis zu 50.000 Kilometer machbar, bevor das Motoröl ausgetauscht werden muss.

Wann du genau wieder zur Inspektion in die Werkstatt musst, hängt natürlich von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel deinem Fahrstil, ab. Und wie immer belastet auch hier das häufige Fahren kurzer Strecken dein Auto ganz besonders, und macht gegebenenfalls kürzere Wartungsintervalle notwendig.

Was du unbedingt beachten musst

Wenn du dein Auto im Longlife-Betrieb fährst, darfst du das Longlife-Öl auf keinen Fall mit einem anderen Öl mischen, auch nicht, um es nur ein wenig aufzufüllen. Das falsche Öl kann im schlimmsten Fall Schäden am Motor verursachen. Und in diesem Fall ist es mehr als unwahrscheinlich, dass der Hersteller die Reparatur im Rahmen der Gewährleistung übernimmt.

Übrigens ist es in aller Regel auch möglich, die Funktion für den Longlife-Service zu deaktivieren, und auf fixe Intervalle bei der Wartung umzusteigen. In diesem Fall musst du das Steuergerät von deiner Werkstatt entsprechend umstellen lassen.

Auch eine Nutzung der (ziemlich teuren) Longlife-Öle ist dann nicht mehr notwendig, und brächte dir auch keinerlei Vorteile. Dennoch solltest du auch dann auf die Herstellerfreigabe für das Öl achten. So stellst du sicher, dass du auch tatsächlich das richtige Motoröl für dein Fahrzeug verwendest.